Dienstag, 25. März 2014

Der Turmwächter von Markus Stromiedel


Nach seinem Umzug in das Haus des Großvaters, geschehen merkwürdige Dinge um Simon. Alles wirkt ein wenig unheimlich, leuchtende Augen beobachten ihn in der Dunkelheit und er wird von dem Turm im Ort magisch angezogen. Als er seinen Großvater nach diesen Dingen befragen möchte, scheint dieser spurlos verschwunden zu sein. Glücklicherweise lernt er Ira kennen, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, die ihm hilft, Antworten auf seine Fragen zu finden. Doch was verbirgt sich hinter dem Turm? Und welches Abenteuer wartet bereits auf Simon?

Mit diesem Auftakt zur neuen Abenteuer-Reihe um den smarten Simon ist Markus Stromiedel ein perfekter Einstieg gelungen. Schnell freundet sich der Leser mit den Jungen an und kann sich in seine Problematik hineinversetzen. Nicht nur der Umzug macht ihm zu schaffen, auch steht er zunächst ohne Freunde da. Durch Ira erhält er Stabilität und Sicherheit, denn die mysteriösen Ereignisse machen ihm schwer zu schaffen.

Dieser Jugendroman liest sich ganz leicht und es ist einfach, den Geschehnissen zu folgen. Außerdem bietet die Geschichte eine Menge Raum für eigene Spekulationen, so dass es spannend und aufregend bleibt. Der Autor entlässt den Leser zum Schluss mit einigen ungeklärten Angaben, die für Vorfreude auf den folgenden Band sorgen. Besonders interessant ist anzumerken, dass dem Autor ein wunderbares Wechselspiel zwischen Fantasie und Realität gelungen ist.

Mit Hilfe kurzer Kapitel, einem äußerst sympathischen und glaubwürdigem Hauptprotagonisten und einer abenteuerlichen Beschreibung, wird dieser Roman zu einem wahren Lesevergnügen, der nicht nur für die Jüngsten beste Unterhaltung bietet.  

Die Fortsetzung "Der Torwächter - Die verlorene Stadt" ist bereits ebenfalls beim Dressler-Verlag erschienen!

*****
Verlag: Dressler
Fester Einband: 302 Seiten
(24.01.2012)
ISBN: 978-3791519432

Donnerstag, 20. März 2014

Der Fluch des Mechanicus von Alf Leue

Frankfurt, 1509: Ein Italiener überbringt dem Juden Abraham Siebenthal ein Dokument, welches das Geheimnis der Goldgewinnung hervorbringen soll. Als der Kaufmann Jokoff Cramer davon erfährt, macht dieser sich schnell zu Abrahams Partner und hofft so, von seinen Geldsorgen erlöst zu werden. Allerdings währt diese Hoffnung nur kurz, denn schon bald werden beide Männer grausam ermordet.
Der Sohn Cramers weiß als Einziger von dem Geheimnis und sucht Rat bei Wolf Besigheim, der für den Erzbischoff zu Mainz derzeitig in Frankfurt Rast macht. Er beobachtet die Ereignisse in der Judengasse, in der kurz zuvor Abraham Siebenthal und Jokoff Cramer den Tode gefunden haben. Wolf will die Mörder finden und hilft dem Jungen und der Witwe Cramers. Dabei kommen die beiden sich langsam näher …

Eine aufregende Suche nach Mördern und dem Finden einer neuen Liebe, sowie die Entschlüsselung des Geheimnisses um die Gewinnung von Gold, beginnt und nimmt den Leser gleich nach wenigen Seiten bereits vollkommen gefangen. Wolf Besigheim wird zu einer festen Größe, der den Leser mit dem Offensichtlichen, aber auch seiner mysteriösen Vergangenheit, überzeugt und wunderbar unterhält.

Auf mehr als 500 Seiten erzählt der Autor realistisch eine historische Geschichte, die sich mit vielen damaligen Problematiken auseinander setzt und so für eine authentische Kulisse sorgt. Klassenunterschiede, das Verbrennen von Schriften und tödliche Krankheiten sind nur ein paar Umrisse, der vielen verschiedenen Themen, mit denen sich der Autor auseinandersetzt.  
Äußerst offen spricht er dabei über Gewalttaten und Verbrechen und überrascht damit den Leser mit seiner brutalen, aber dennoch sehr interessanten Erzählweise.

Auch die Charaktere werden dabei sehr bildlich und facettenreich beschrieben. Natürlich liegt dabei das Hauptaugenmerk auf Wolf, der durch seine undurchsichtige, zugleich aber freundliche Art und Weise besticht. Aber auch andere Protagonisten erhalten Platz und entwickeln ihre Persönlichkeiten lebendig und, der damaligen Zeit entsprechen, glaubwürdig.

Das Buch ist kein Werk, das sich einfach aus der Hand legen lässt. Auch nach dem Ende bleiben die Gedanken noch lange mit dem Inhalt verknüpft. Durch eine lebendige und realistische Erzählung ist "Der Fluch des Mechanicus" ein wahrer historischer Krimi, der fesselt und überzeugt. Der Autor versteht sein Handwerk und bringt hier alles zusammen, was einen idealen Roman ausmacht, Spannung, Historie und Mysterium.
Alf Leue, davon bitte mehr! Vielen Dank.

*****
Taschenbuch: 528 Seiten
(22.08.2011)
ISBN: 978-3942921183